Während neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes eine besorgniserregende Entwicklung bei Verkehrsunfällen mit Kindern aufzeigen, bleibt die Gemeinde Kissing bei der Umsetzung des 2022 vorgestellten Schulwegkonzepts untätig. Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder stieg 2024 bundesweit von 44 auf 53, wobei insgesamt 27.260 Kinder unter 15 Jahren in Verkehrsunfälle verwickelt waren.

Besonders alarmierend ist die Erkenntnis, dass Schulkinder zwischen 6 und 14 Jahren montags bis freitags zwischen 7:00 und 8:00 Uhr – also auf dem Schulweg – am häufigsten verunglücken. Trotz dieser eindeutigen Datenlage und einem seit 2021 in Arbeit befindlichen Schulwegkonzept, das 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sind in Kissing keinerlei Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Schulkinder erkennbar.

„Es ist unverantwortlich, dass seit der Vorstellung des Schulwegkonzepts vor drei Jahren keine der identifizierten Gefahrenstellen entschärft wurde“, kritisiert Dominik Gebhard, Mitglied der GRÜNEN Fraktion im Gemeinderat Kissing. „Konkrete Maßnahmen wie ein sicherer Überweg an der Fliederstraße sind längst überfällig. Jeder Tag des Wartens ist ein Tag, an dem wir das Wohlergehen unserer Kinder unnötig gefährden.“

Die Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen Kissing kündigt an, die Umsetzung des Schulwegkonzepts zu einem zentralen Thema im Kommunalwahlkampf für die Wahl im März 2026 zu machen. Die GRÜNEN fordern die sofortige Identifikation und Entschärfung von Gefahrenstellen sowie die konsequente Umsetzung des gesamten Schulwegkonzepts.

„Während andere Gemeinden längst handeln, verstreicht in Kissing wertvolle Zeit. Die Sicherheit unserer Kinder darf nicht länger auf die lange Bank geschoben werden“, so Gebhard weiter.

Die GRÜNEN fordern die Gemeindeverwaltung auf, umgehend einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung des Schulwegkonzepts vorzulegen und die Bürgerinnen und Bürger transparent über die geplanten Maßnahmen zu informieren.

Dr. Marcus Kaiser, Sprecher OV Kissing